Estland Land und Sprache

Estland gehört zu Nordeuropa und heißt in der estnischen Sprache Eesti. Mit den Ländern Lettland und Litauen bildet es das sogenannte Baltikum. Neben Lettland gehört Russland zu den Nachbarländern und ein großer Teil Estlands grenzt an die Ostsee. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde unter der Herrschaft der Sowjetunion gezielt russische Bevölkerung angesiedelt, was zum Verlust der estnischen Nationalität führte. Mit der Gewinnung der Unabhängigkeit kam jedoch das Bestreben auf diese wieder zurückzugewinnen. Währung in Estland ist der Euro.

Landschaft

Das verhältnismäßig kleine Land ist fast zur Hälfte mit Wäldern, häufig Birken bedeckt, in dem zahlreiches Wild und andere Tiere leben. In Estland herrscht für Nordeuropa typisches Klima mit kalten Wintern und weniger warmen Sommern. Ein Großteil der Grenze besteht aus Küstengebieten und auch einige Inseln gehören zu Estland. Da die höchste Erhebung nur knapp über 300 Metern liegt ist Estland flächenmäßig eher eben. Peipussee, der größte See Estlands erwärmt sich im Sommer und ist somit vor allem am nördlichen Ufer ein beliebtes Ziel zum Baden oder auch Campen.

Sehenswürdigkeiten

Estland gehört nicht zu den typischen Touristenländern, hat jedoch auch einiges Sehenswertes zu bieten. So gibt es in der Hauptstadt Tallinn, in der sogenannten Unterstadt eine Ratsapotheke aus dem 15. Jahrundert, den Kanonenturm, die Heiliggeistkirche und das Schwarzenhäupterhaus der ehemaligen Bruderschaft für unverheiratete Kaufleute. Auf dem Domberg steht der Dom und die Alexander-Newski-Kathedrale und in der Neustadt bzw. den Vororten das Schloss Katharinental. Auch Tartu überzeugt mit seiner wunderschönen Altstadt, dem Dom, der Engelsbrücke und dem Botanischen Garten. In der Stadt Narva lohnt es sich die Hermannsfeste, das barocke Rathaus, die Alexanderkirche und die Kathedrale zu besuchen.

In Rakvere steht die Ordensburg Wesenberg, welche in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle spielte. An die Stadt grenzt der Nationalpark Lahemaa und überzeugt nicht nur mit seinen Landschaften, sondern auch mit der Vielfalt an Tieren. Eine weitere Burg in Estland ist die Arensburg in Kuressaare, wo es außerdem im Rathaus der Stadt ein wunderschönes Deckengemälde zu sehen gibt. Haapsalu lockt vor allem im Sommer mit Festen und Festivals, aber auch im restlichen Jahr können Sehenswürdigkeiten wie das Bischofsschloss, der Kursaal und viele andere Denkmäler besichtigt werden.

Essen

Die estnische Küche ist sehr schlicht und verwendet Gewürze nur sparsam. Nationalgericht ist die Blutwurst mit Sauerkraut und auch viele andere Gerichte verwenden Grundnahrungsmittel wie Sauerkraut, Fleisch und Kartoffeln als Zutaten. Bei den meisten Rezepten wird zudem Milch oder Quark beigegeben. Da Estland am Meer liegt, wird viel Fisch verzehrt. Bekannte Süßspeise ist Kamamehl ein Brei aus Getreide und Bohnen.

Religion

Die meisten Esten gehören keiner Religion an. So sind etwa nur ein Drittel der in Estland lebenden Bevölkerung Anhänger des vor allem evangelisch-lutherischen und orthodoxen Christentums. Vereinzelt sind auch Katholiken, Protestanten, Juden, Moslems und Zeugen Jehovas zu finden.

Sprache

In Estland wird Estnisch gesprochen. Diese uralische Sprache ist entfernt mit dem Ungarischen und Finnischen verwandt. Als Schrift wird das lateinische Alphabet verwendet. Manche Buchstaben kommen jedoch nur in Fremdwörtern vor. Lehnwörter wurden vor allem aus dem Deutschen und Russischen übernommen. Es gibt acht verschiedene Dialekte. Aufgrund der russischen Besetzung fand in Estland eine starke Russifizierung statt. In neuerer Zeit gibt es vermehrt Bemühungen die estnische Kultur, darunter auch die Sprache wiederzubeleben.

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